Daniela Leitner schrieb mir vor einigen Wochen eine E-Mail um mir ein bestimmtes Projekt vorzustellen. Ich hab mich etwas eingelesen und bin begeistert. Daniela schrieb eine Diplomarbeit mit dem Titel: »Als das Licht laufen lernte«. Sie beschreibt ihre Arbeit kurz und knapp: „Meine Diplomarbeit verbindet die Welt der Wissenschaft mit der Welt des Designs und dies auf äußerst humorvolle und kreative Weise.“
Beim durchklicken haben mich die Bilder die sie dazu geschossen hat, sehr begeistert und über 1000 Seiten. Ein Mammut-Projekt. Weiter schreibt sie:
„Um auch hartgesottene »Physikverweigerer« aus der Reserve zu locken, ist das Text-Bild-Verhältnis mehr als ausgewogen, zudem werden sämtliche Texte stets behutsam häppchenweise präsentiert. In sieben Kapiteln, die jeweils sieben ganze Bücher geworden sind, beschäftige ich mich zunächst mit der Welt des Allerkleinsten, die durch die Quantenmechanik beschrieben wird, anschließend wird die Lichtgeschwindigkeit und die Spezielle Relativitätstheorie ins Visier genommen. Unsere Sonne, die Entstehung des Sonnensystems sowie die allerersten Sterne, die es in unserem Universum jemals gab, werden in weiteren Kapiteln intensiv beleuchtet. Mit dem »Lichtvorhang«, dem Moment, in dem das Licht laufen lernte, sowie dem Anfang von allem, dem Urknall, endet die umfangreiche Buchserie schließlich.
Der »Rote Faden« des Projekts ist die sogenannte »Rotverschiebung«. Licht wird nämlich, sobald es sich von uns entfernt, mehr und mehr ins Rote verschoben. Und da das Universum expandiert, erscheint Licht, von je weiter es kommt und je tiefer es sich somit in der Vergangenheit befindet, immer röter. Entsprechend verändert sich die Papierfarbe der einzelnen Kapitel, die ja von der Gegenwart immer weiter in die Vergangenheit führen, schrittweise von Violett nach Rot und auch die Farben der Fotografien passen sich dabei an.
Grundlage dieser Buchserie war eine extrem intensive Recherchephase, in der ich mir völlig freiwillig und ohne, dass ich zunächst wusste, warum ich das überhaupt tat, physikalisches Fachwissen angeeignet habe. Schuld an alldem war der Physiker Prof. Dr. Harald Lesch, der mit seiner Sendung »alpha-Centauri«,zum Thema »Was ist Licht?«, ein seltsames Erweckungserlebnis in mir auslöste. Denn zuvor war das Thema Physik für mich (wie wohl für so viele) der absolute Horror… Harald Lesch hat meine Arbeit, obwohl ich keine Studentin an seiner Hochschule war, freiwillig betreut und auch das Vorwort dafür verfasst. Es ist geplant, die Buchserie von einem Sachbuchverlag verlegen zu lassen sowie weitere Bücher in diesem Stil zu publizieren. Ein gemeinsames Buchprojekt mit Harald Lesch ist bereits in Planung.“
Ein sehr spannendes Projekt, ich hoffe es irgendwann einmal gedruckt in der Hand halten zu können. Die Fotos überzeugen mich und ich glaube der Inhalt bringt einen spielerisch was bei.
Mehr Informationen zu dem Buchprojekt gibt es bei der Daniela auf der Webseite: http://www.danielaleitner.de
Martin Neuhof
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Sehr schöne Diplomarbeit und zu Recht mit Auszeichnung bestanden! Ich würde mich sehr freuen, wenn sich der Sachbuchverlag der Arbeit annimmt und diese vertreibt.
@Martin: Könntest du bei Veröffentlichung bitte ein Update geben. Auf der Homepage kann man sich leider nicht für weitere Updates registrieren. Danke.
Lieber Holger,
vielen Dank für deinen Kommentar! Die Verlagssuche läuft noch, aber ich bekomme hoffentlich bald Rückmeldung, wie es mit meinen Büchern weitergehen wird. Sobald ich mehr weiß, melde ich mich.
LG Daniela
Liebe Daniela,
Dein Projekt gefällt mir sehr – die chronologische Strukturierung durch zunehmenden Rotanteil – finde ich sehr spannend.
Ein toller Gestaltungsansatz – intellektuell – gefällt mir besonders.
Herzliche Grüße, Uli