LE.View ist eine Interviewreihe aus der Stadt Leipzig. Ich möchte euch in unregelmäßigen Abständen Menschen aus meiner Heimatstadt Leipzig vorstellen, die für mich kreativ und interessant erscheinen. Tom beobachte ich schon Jahre. Er hat ein unheimlich gutes Auge für Farbkombinationen und er schafft es durch digitale Bildbearbeitung die Bilder sehr Wertvoll erscheinen zu lassen. Klasse Fotograf, genialer Bildbearbeiter.
Hey Tom, stell Dich doch bitte kurz vor.
Hallo, mein Name ist Tom Thiele, ich bin aktuell 24Jahre jung, bin vom ersten Tage an Leipziger und lebe bis heute auch in der Stadt. Eine meiner größten Lieblingsbeschäftigung ist die künstlerische Fotografie. Diese übe ich gleichzeitig auf Hobbybasis sowie auch beruflich aus.
Was begeistert Dich zur Zeit? (Musik/Ausstellung/Buch/…)
Begeistern tut mich wie immer und jeden Tag, viel Musik, komplett quer Beet und immer stimmig zu dem jeweiligen Foto was gerade in meiner Schmiede liegt. Seit einiger Zeit aber konzentriere ich mich aber auch darauf, meine Stadt und allgemein mein Umfeld in dem ich mich täglich bewege mit meinen eigenen Augen und in meinen ganz eigenen Stil von Moment zu Moment festzuhalten und zu versuchen, die Straßen und Orte die man täglich so passiert, ob bewusst oder unbewusst, ob regelmäßig oder unregelmäßig, von einer anderen und neuen Seite zu zeigen. Diese Fotos und Momente tragen alle samt die Überschrift „Leipzig, Stadt und Heimat“.
Seit wann fotografierst du? Wie bist du zur Fotografie gekommen?
Fotografieren tue ich seit ca. 2006. Angefangen hat das ganze eher durch Zufall. Als ich in meinen alten Beruf wieder mal eine Arbeitsmaßnahme für das Berichtsheft mit einer einfachen Digitalkamera mit stolzen 3 Megapixeln festhalten musste und ich dann mehr und mehr durch viel unproduktiver Spielerei merkte, das man doch mit dem richtigen Feingefühl und mit einfachen Mitteln schöne Sachen entstehen lassen kann. Das haben dann einige Freunde und deren Freunde ebenso gesehen und ich durfte sie mal rein aus der Freude heraus Portraitiren und so nahm dann das ganze seinen Lauf.
Du scheinst deine Bilder ja öfters zu bearbeiten, was für Software benutzt du und wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben?
Ich selber nutze stets Adobe Photoshop um meinen Bildern die künstlerische Note zu verpassen. Viele sagen zu mir immer gern: „der Tom mit dem Kinoplakatstyle“. Ich selber schaue gern und oft gut gemachte Filme mit emotionalen und gewaltigen Bildern sowie mit dazu passender Musik mit viel Einfühlungsvermögen. Was sich dann wohl gewollt oder ungewollt doch schon etwas auf meine Fotos abzeichnet und ähnlich versuche ich dadurch dann immer meine Bilder entsprechend wirken zu lassen. Dynamisch, authentisch mit möglichst viel Emotionen, mit einen ganz bestimmten Charakter aber dennoch ungezwungen und alles auf einer natürlichen Ausgangsbasis. Mir ist wichtig dass sich die Menschen auf ihren von mir erstellten Fotos zwar in einem anderen und neuen Licht sehen, allerdings sich auch sofort wiedererkennen.
Wir haben eine Kategorie mit dem Namen „Inspiration finden“ auf Farbwolke, aus was ziehst du deine Inspiration?
Wie schon in der letzten Frage angesprochen, kommt ein Großteil meiner Inspiration aus Kinofilmen. Aber eben auch aus Musik, selbsterlebten Lebensereignissen und was mir sonst so nachts beim schlafen eben einfällt 😉
Welche Fotografie-Webseiten kannst du unseren Lesern empfehlen?
Puh, da gibt es hunderte. Ich betrachte es mal praktisch und empfehle die durchaus sehr bekannte und von vielen geschätzte Fotocommunity (http://www.fotocommunity.de/). Dort hat man jede Art von Fotografen mit ihren unterschiedlichsten Stilen in einem Topf und man kann zudem auch über direkte Kontaktaufnahme mit dem Fotografen etwas über die Hintergründe des jeweiligen Fotos erfahren. Zudem kann man in regelmäßigen Fotowettbewerben auch sein können gezielt unter Beweis stellen.
Wenn du Fotos machst, auf was achtest du? Dein inneres Gefühl oder ob technisches alles Perfekt ist?
Eigentlich irgendwie auf beides. Denn ich möchte Fotos machen mit möglichst viel Gefühl aber in einer sehr guten Qualität. Aber, was technisch perfekt und nicht perfekt ist und ob etwas viel Gefühl oder weniger Gefühl aufweist, liegt immer wieder im Auge des Betrachters. Daher achte ich in erster Linie immer darauf, dass ich selber mit dem Foto in erster Linie glücklich bin. Denn dann sind es oft die anderen auch.
Was verbindest du mit Leipzig und wie würdest du die Fotografie-Szene in deiner Stadt beschreiben?
Ich verbinde ziemlich viel mit Leipzig, da ich hier aufgewachsen bin und hier auch viel erlebt habe. An vielen Orten dieser Stadt kommen einen immer wieder persönliche Erinnerungen entgegen, die bis dato sonst stets im Tiefschlaf lagen und schon allein deswegen wird für mich Leipzig auch immer unvergleichlich bleiben.
Die Fotografie-Szene hier direkt in Leipzig würde ich als eine Art Gemeinde betrachten. Sicher nicht die größte im Vergleich zu anderen Städten, aber jeder kennt sich meist irgendwie über zwei oder auch über fünf Ecken. Die „Szene“ betrachte ich als eine, die stets im wachsen ist und eine, die viele verschiedene Facetten aufweist. Mit manchen Mitgliedern die ihren ganz eigenen Kopf haben, somit Gedanken und Gefühle über diesen Weg zum Ausdruck bringen wollen und manche die ihre eigenen Vorbilder mit ihren eigenen Augen erneut fotografisch aufleben lassen.
Mit welchem Künstler würdest du gerne einmal Zusammenarbeiten und an welchen Projekt würdest du dann mit dieser Person arbeiten wollen?
Eine gute Frage, aber da gibt es jetzt keinen bestimmten Fotografen wo ich jetzt mal unbedingt dabei sein Möchte. Denn es gibt viele sehr gute Fotografen und irgendwo haben alle ihre Stärken wo man sich durchaus auch mal ein „Scheibschen“ abschneiden kann. Ich würde sagen, das Interesse besteht mehr allgemein bei anderen Fotografen einfach mal so über die Schulter zu schauen oder was zusammen zu machen. Ich stell es mir als Interessant vor mal einen Einblick zu bekommen wie es denn der „andere“ umsetzt und zumal ist es auch ohne Frage recht lehrreich.
Hast du dich auf einen Style festgelegt? Würdest du sagen du bist ein Portrait-Fotograf oder begrenzt du dich nicht?
Vom Stil her habe ich mich sicher schon etwas festgelegt, aber mehr von der Art zu fotografieren und zu bearbeiten. Ansonsten würde ich mich z.B. weder als Portrait-Fotograf betrachten, noch als Landschaftfotograf o.ä. Eher einfach als Fotokünstler.
Was ist dir wichtiger, ein schönes Online-Portfolio oder eine Foto-Serie?
Mir ist persönlich ein Online-Portfolio wichtiger. Man bekommt einen Gesamteinblick von dem was man macht und man kann dann auch einen Fotografen besser einschätzen. Zudem ist es für alle einsehbar und du kannst gleichzeitig sehr viele Menschen damit erreichen.
Was möchtest du Fotografisch noch erreichen? Welche Ziele hast du?
Ein genaues Ziel innerhalb eines bestimmten Zeitfensters habe ich so direkt nicht. Alles kommt, wenn es denn kommen soll mit der Zeit! Mein Ziel ist, es gut zu machen. So gut wie es geht und wie es eben in meinen Fähigkeiten liegt. Das Beste aus dem allen zu machen und dann die entsprechende Anerkennung zu bekommen, die ja bekanntermaßen auch die beste Motivation ist. Eben etwas zu schaffen, mit dem man sich ganz persönlich auszeichnen kann.
In diesem Sinne, 1000Dank für all die Unterstützung aller mir geschätzten „Unterstützer“
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